Auf geht’s zur Döbeljagd im Winter am Rhein!
Wie fängt man Döbel am Rhein im Winter? Dieser Frage wollten wir auf den Grund gehen. Am 29.Dezember zog es uns das letzte Mal für das Jahr 2019 ans Wasser. Wie immer gingen wir an unseren Lieblingsplatz an den Rhein. Schon von vornherein waren wir uns einig – viel wird es bei diesen Temperaturen nicht geben. Primär war uns wichtig, das Gewässer zu begutachten und zu prüfen, wie es sich seit unserem letzten Besuch geändert hat.
Nach einem kurzen Abstecher an einen ausgezeichneten Bäcker, bei dem wir uns mit genug Backwaren ausgestattet haben, ging es nach 30 minütigem Fussmarsch an den Angelspot.
Kurztest auf Hecht und Wels
Mit dabei hatten wir 4 Ruten, ausgelegt auf Grundmontage und Posenmontage, ein paar Köderfische und ein paar Stück altes Brot. Zunächst probierten wir es mit halb aufgetauten Köderfischen auf Hecht und Wels – leider mit eher überschaubarem Erfolg – oder sollte man eher sagen; mit absolut desaströsem Misserfolg? Schon nach dem ersten Wurf stellten wir fest, dass einmal gefrorene Fische keineswegs sinnvoll für eine Köfi-Montage sind. Viel zu leicht reissen sie beim Wurf oder beim Auftreffen auf die Wasserfläche von der Montage, da das Fleisch des Fischs schon viel zu weich und brüchig war. Unser Learning für dieses Mal: Nimm frische Köderfische! Nach zwei weiteren Würfen mit dem gleichen Resultat entschieden wir: eine andere Strategie muss her.
Die Montage für das Döbel fangen im Winter
Beim Beobachten des Gewässers fällt so manches auf. Das Wasser ist im Winter so unglaublich klar, dass man perfekt sieht wie Döbel an der Kante entlang ihre Kreise ziehen. Wie also geht man bei diesem Fisch am sinnvollsten vor? Eine Methode um einen Döbel an den Haken zu bekommen ist, mit trockenem Brot an einem nicht zu auffälligen Haken. Dazu nimmt man einen kleinen Haken an einem möglichst dünnen, etwa 2m langen Vorfach, macht ein(!) nicht zu schweres Klemmblei etwa 20cm hinter den Haken, verbindet dieses direkt(!) mittels des Blutknotens mit der Hauptschnur und schon kann es losgehen! Döbel sind grundsätzlich gefrässige Zeitgenossen und haben öfter Fressphasen als andere Fische und oftmals sieht man gleich mehrere an einem Standort. Mit einem lässigen Unterhandwurf kommt man auch bei etwas umfangreicherer Vegetation ziemlich genau an den Punkt, wo die Döbel stehen, denn weit vom Ufer entfernt sind sie meistens nicht.
Döbel am Rhein im Winter fangen – die Technik
Das Brot am Haken benötigt jeweils ein wenig Zeit, bis es genug Wasser aufgesogen hat – danach sinkt es dank des Klemmbleis langsam Richtung Gewässergrund. Genau so verhält sich auch natürliche Nahrung, welche von Bäumen fällt und somit schöpft selbst ein misstrauischer Döbel auch keinen grossen Verdacht. Nach 3 eher mässigen Unterhandwürfen konnte mein Kollege den vierten Wurf perfekt ca. 50cm vor zwei Döbeln präsentieren und von diesen schien auch tatsächlich Hunger zu haben. Langsam schwomm er auf den Brotköder zu und wenige Augenblicke später war er auch im Maul. Jetzt hiess es: Anschlag! Nicht zu fest aber durchaus bestimmt – und der Haken hing im oberen Teil des Döbelmauls und bot einen ausgezeichneten Drill.
Meteo & Wasserdaten:
Temperatur: +3°C
Wassertemperatur: 6.9°C
Wetter: überwiegend bewölkt
Tageszeit: 8:00 Uhr – 12 Uhr
Zielfisch: Döbel
Köder: Altes Brot